Ältere neurologische Patienten offen für Fernüberwachung zu Hause
Eine aktuelle Studie von der Business School der Universität Ostfinnland hat ergeben, dass ältere neurologische Patienten Fernüberwachungstechnologien für den häuslichen Bereich grundsätzlich positiv gegenüberstehen – selbst in der Phase vor der Implementierung. Diese Technologien sind insbesondere für ältere Menschen interessant, die in ihrem eigenen Zuhause alt werden und dabei ihre Unabhängigkeit bewahren möchten. [1] [2]
Bei der häuslichen Fernüberwachung werden digitale Gesundheitstechnologien wie tragbare Geräte und mobile Gesundheitsanwendungen eingesetzt, um wichtige Gesundheitsdaten wie Aktivitätsniveau, Schlafverhalten und Herzfrequenz zu erfassen und diese Daten sicher an medizinisches Fachpersonal zu übermitteln.
Insbesondere die Fernüberwachung mit tragbaren Geräten bietet die Möglichkeit, klinische Beurteilungen zu ergänzen und Ärzten ein ganzheitlicheres Bild vom Gesundheitszustand der Patienten über einen längeren Zeitraum und in ihrem häuslichen Umfeld zu vermitteln. Die Messung zu Hause in einer vertrauten Umgebung ermöglicht es, den alltäglichen Zustand der Patienten bestmöglich zu erfassen, eine wichtige Grundlage für die Entwicklung hochgradig individualisierter Behandlungspläne zur optimalen Kontrolle der Symtome.
Regelmäßige Bewertungen der Symptome helfen Ärzten dabei, Muster und Trends zu erkennen und den Krankheitsverlauf besser zu verstehen. Regelmäßige Messungen helfen Ärzten auch, die Wirksamkeit der Behandlung objektiv zu überwachen und eine ausgewogene Versorgung des Patienten zu gewährleisten. Studien zeigen, dass die kontinuierliche Überwachung eine entscheidende Rolle für die Qualität der Behandlung eines Patienten spielt. Darüber hinaus senkt die kontinuierliche Überwachung mit tragbaren Geräten die Kosten im Gesundheitssystems erheblich und erhöht die Zufriedenheit der Patienten. [3]
Laut der Studie von der Business School der Universität Ostfinnland waren Patienten, die mit einer betreuenden Person zusammenleben, eher bereit, eine Fernüberwachung zu akzeptieren als Patienten, die allein leben. Darüber hinaus zeigten sich Patienten mit einem höherem Bildungsniveau offener gegenüber Fernüberwachung. Ebenso korrelierte die Anwesenheit einer betreuenden Person bei Klinikbesuchen mit einer größeren Bereitschaft, Lösungen zur Fernüberwachung anzunehmen. Faktoren wie Alter, Geschlecht und Wohnort hatten hingegen keinen signifikanten Einfluss auf die Akzeptanz von Fernüberwachung im häuslichen Umfeld. [1]
Die Studie von Azim Zadegan et al. (2025), durchgeführt auf der neurochirurgischen Station des Universitätskrankenhauses Kuopio in Finnland, umfasste 30 Patient:innen mit einer neurologischen Erkrankung. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Zeitschrift Home Healthcare Management & Practice veröffentlicht und liefern wertvolle Einblicke in die Nutzung digitaler Gesundheitstechnologien bei älteren Patient:innen mit chronischen Erkrankungen.
Referenzen
[1] Azim Zadegan, M., Aromaa, E., Sahlström, R., Montonen, T., Eriksson, P., & Leinonen, V. (2025). Akzeptanz der Fernüberwachung bei älteren neurologischen Patienten: Untersuchung soziodemografischer Faktoren in der Phase vor der Einführung. Home Health Care Management & Practice, 0(0). https://doi.org/10.1177/10848223251324598
[2] Universität von Ostfinnland. (2025). Ältere neurologische Patienten sind offen für eine häusliche Fernüberwachung. https://www.uef.fi/en/article/elderly-neurological-patients-are-open-to-in-home-remote-monitoring
[3] AlMahadin, G., Lotfi, A., Zysk, E., Siena, F. L., McCarthy, M., & Breedon, P. (2020). Die Parkinson-Krankheit: Aktuelle Beurteilungsmethoden und tragbare Geräte zur Bewertung der motorischen Symptome von Bewegungsstörungen - eine Perspektive von Patienten und medizinischem Fachpersonal. BMC Neurology, 20(1), 419. https://doi.org/10.1186/s12883-020-01996-7