Revolutionierung der Parkinson-Versorgung: Von einem klinikgesteuerten zu einem patientenzentrierten Versorgungsmodell

Aufgrund der steigenden Lebenserwartung ist die Parkinson-Krankheit heute die weltweit am schnellsten wachsende neurologische Erkrankung. Sie betrifft Menschen aller Kulturen und Ethnien. Schätzungen zufolge leben derzeit rund 10 Millionen Menschen weltweit mit der Krankheit, bis 2050 wird ein Anstieg auf 25 Millionen erwartet.

Die Parkinson-Krankheit ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die durch den Verlust dopaminproduzierender Nervenzellen in den für die Bewegung zuständigen Hirnregionen verursacht wird. Obwohl es derzeit keine Heilung für Parkinson gibt, steht eine Vielzahl an  Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, um die Symptome zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

Die Erkrankung ist äußerst schwierig zu behandeln, da die Symptome im Laufe des Tages, und sogar innerhalb kurzer Zeiträume, stark schwanken können.Dies stellt nicht nur eine erhebliche Belastung für die Patienten dar, sondern auch eine komplexe Herausforderung für behandelnde Ärzte – insbesondere bei der Planung hochgradig personalisierter Therapien und der Beurteilung ihrer Wirksamkeit.

Eine wirksame Behandlung der Parkinson-Krankheit erfordert ein umfassendes Verständnis der Symptome über einen längeren Zeitraum. Genaue und objektive Langzeitdaten, insbesondere aus dem häuslichen Umfeld, fehlen jedoch häufig. Die Therapieplanung stützt sich meist auf subjektive Beobachtungen während kurzer Klinikbesuche sowie auf die Selbstauskunft der Patienten, was die Komplexität der Symptome oft nur unzureichend abbildet.

Symptombezogene Echtweltdaten ebnen den Weg für die Parkinson-Behandlung der Zukunft

Adamant Health hat die erste forschungsbasierte Präzisionstechnologie zur Messung der motorischen Symptome der Parkinson-Krankheit entwickelt. Durch die Kombination von Oberflächen-Elektromyographie (EMG) und kinematischer Messung erweitern wir die reine Bewegungsanalyse um die Erfassung neuromuskulärer Signale, und ermöglichen so tiefere Einblicke in die Muskelaktivität. Mit dieser Technologie lassen sich auch erste, äußerlich noch nicht sichtbare Symptome erkennen und Muskelsteifigkeit messen, was mit keiner anderen derzeit verfügbaren Methode möglich ist.

Wir setzen auf die Kombination zweier bewährter Technologien – EMG und kinematische Messung – um eine bislang unerreichte Genauigkeit in der Beurteilung von Symptomen zu erreichen. Dabei liefern wir klinisch aussagekräftige und umsetzbare Daten, die therapeutische Entscheidungen und die Behandlungsplanung gezielt unterstützen. Dies ermöglicht evidenzbasierte Entscheidungen, die zu einer wirksameren Symptomkontrolle führen.

Unser Mess- und Analyseservice ergänzt die klinische Beurteilung und unterstützt Ärzte, ein ganzheitlicheres Bild vom Zustand ihrer Patienten zu erhalten – durch die Erfassung von Symptomdaten über einen längeren Zeitraum und im häuslichen Umfeld.

Paradigmenwechsel zur patientenzentrierten Pflege

Mithilfe von Echtweltdaten aus dem Alltag der Patienten und moderner KI-Technologie können wir nicht nur die Behandlung optimieren und Symptome früher erkennen, sondern auch den Wandel von einem klinikgesteuerten hin zu einem patientenzentrierten Versorgungsmodell ermöglichen.

Schon heute können wir klinisch aussagekräftige und umsetzbare Daten bereitstellen, um den derzeitigen Goldstandard in der Parkinson-Behandlung in eine faktenbasierte Therapieoptimierung umzuwandeln, und damit den Weg für eine personalisierte und ortsunabhängige Betreuung zu ebnen.

Durch die Bereitstellung klinisch validierter, longitudinaler und multidimensionaler Echtweltdaten ermöglichen wir einen Paradigmenwechsel hin zu einem patientenzentrierten Versorgungsmodell – mit dem Ziel, die Versorgung in Echtzeit zu optimieren.

Im patientenzentrierten Versorgungsmodell werden die Patienten in die Lage versetzt, eine aktive Rolle bei ihrer Versorgung zu übernehmen. Sie werden in den Behandlungsprozess einbezogen und erhalten durch klare Einblicke in ihren Gesundheitszustand mehr Orientierung, was ihnen hilft, Gefühle der Hilflosigkeit und Frustration zu überwinden und einer Therapiemüdigkeit vorzubeugen. Die automatisierte Therapieoptimierung führt zu einem optimalen Gleichgewicht in der Versorgung, wobei die Klinik eine Aufsichtsrolle bei der Überwachung des Patientenzustands übernimmt und bei Bedarf eingreift.

Die Parkinson-Versorgung der nächsten Generation wird sich auf jede Phase des Versorgungspfads auswirken, mit dem Ziel, ein optimales Versorgungs­gleichgewicht und eine bestmögliche Symptomkontrolle für die Patienten zu erreichen. So wird es Menschen mit Parkinson ermöglicht, ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu führen – bei gleichzeitiger Entlastung des Gesundheitssystems.

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Der Anfang: Die ersten Anzeichen